Ticker zur ersten digitalen Präsentationsakademie
+++ Abschluss der Präsentationsakademie +++
Obwohl sie gefühlt gerade erst gestartet ist, endete am Samstag die erste digitale Präsentationsakademie. Für die Teilnehmenden kam dabei in den vergangenen zwei Wochen keine Langeweile auf. In Online-Seminaren und einer Selbstlernphase befassten sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihrer Juniortrainerin oder ihrem Juniortrainer intensiv mit dem Thema (digitales) Präsentieren.
Was sie dabei gelernt haben, konnten sie zum Abschluss der Präsentationsakademie unter Beweis stellen. Innerhalb ihrer Gruppen, in denen sie sich in den letzten zwei Wochen immer wieder getroffen hatten, hielten sie eine kurze Präsentation zum Thema Mikroplastik. Für ihren ersten digitalen Vortrag bekamen sie anschließend wertvolles Feedback von den anderen Schülerinnen und Schülern sowie ihrer Juniortrainerin oder ihrem Juniortrainer. Die Inhalte der Präsentationsakademie und diese Rückmeldungen sind für die Teilnehmenden nun die optimale Voraussetzung, um eine gelungene Präsentation für den weiteren Wettbewerb vorzubereiten.
Nach dieser letzten inhaltlichen Sitzung in den Kleingruppen, versammelten sich alle Teilnehmenden gemeinsam in einer Video-Konferenz für die Abschlussveranstaltung der Präsentationsakademie. Diese wurde, wie schon die Auftaktveranstaltung, aus dem eigens eingerichteten „Studio Berlin“ von Jugend präsentiert übertragen. Projektleiter Christian Kleinert richtet sich gleich zu Beginn an die Teilnehmenden: „Danke, dass ihr bereit wart für dieses Abenteuer, euch eingelassen habt und uns die Chance gegeben habt, mit euch gemeinsam etwas Neues auszuprobieren“. Stellvertretend für die Juniortrainerinnen und Juniortrainer bedankte sich auch Carmen Lipphardt bei den Schülerinnen und Schülern. Denn ohne deren Engagement und die gute Mitarbeit hätte die Präsentationsakademie nicht so erfolgreich verlaufen können.
Welche Vorteile eine digitale Veranstaltung bietet, wurde deutlich als sich der Leiter der Forschungsstelle Präsentationskompetenz, Prof. Dr. Olaf Kramer, zuschaltete. Seine Abschiedsgrüße sendete er von einem Boot auf dem Neckar. Teilnehmen ist also von überall möglich – einen Laptop und eine funktionierende Internetverbindung vorausgesetzt.
Nachdem Christian Kleinert das weitere Vorgehen des Wettbewerbs erläutert hat, lüftete er abschließend noch das Geheimnis des diesjährigen Wettbewerbsthemas. Darüber hatten die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen zwei Wochen gespannt gerätselt. An dieser Stelle wird die Spannung jedoch noch hochgehalten, um der zweiten Präsentationsakademie, welche am kommenden Samstag beginnt, nicht den Rätselspaß zu nehmen. In dem Chat der Videokonferenz-Software zeigten sich die Schülerinnen und Schüler begeistert über die kreativ gestaltete Präsentation von Christian Kleinert, mit der er das Finalthema vorstellte. Ein Teilnehmer stellte fest: „Geile Präsentation! Angenehmes Klima hier, feier ich“.
Damit sprach er auch anderen Teilnehmenden aus der Seele, die sich über eine sehr gelungene Präsentationsakademie freuten und sich spontan zu einer Runde Werwolf am Abend verabredeten. Damit zeigt sich, nicht nur die Vermittlung und das Üben von Präsentationskompetenz klappt digital, sondern auch der Spaß und das Knüpfen von Bekanntschaften kommt nicht zu kurz! Umso gespannter und voller Vorfreude blicken die Teilnehmenden also nach der Präsentationsakademie auf den weiteren Verlauf des Wettbewerbs.
Von Jördis Michaelis // 17. Juni 2020
+++ Teilnehmende der Präsentationsakademie auf Werwolf-Jagd +++
Neben den Online-Seminaren haben die Teilnehmenden der Präsentationsakademie die Möglichkeit, sich auch während des vielfältigen Rahmenprogramms in lockerer Atmosphäre besser kennenzulernen und auszutauschen. Den Auftakt dazu bildete ein Spieleabend. Der Klassiker „Die Werwölfe von Düsterwald“ (kurz Werwolf) stand auf dem Programm. Das Kooperations- und Strategiespiel, das man gewöhnlich mit einer größeren Gruppe analog durchführt, haben wir in den virtuellen Raum transformiert.
Gegen 20 Uhr haben sich die Teilnehmenden, das Berliner Jugend präsentiert-Team und die Juniortrainerinnen und Juniortrainer per Videokonferenz zum gemeinsamen Spiel getroffen. Die insgesamt ca. 30 Personen wurden in zwei Gruppen eingeteilt und von Spielleiter Maximilian und Spielleiterin Jördis durch den Abend begleitet.
Für „Werwolf-Laien“ hier eine kurze Erklärung des Spiels: In einem kleinen Dörfchen namens Düsterwald treibt ein Rudel Werwölfe seit geraumer Zeit sein Unwesen. Jede Nacht wählen die Wölfe eine Dorfbewohnerin oder einen Dorfbewohner aus, die bzw. den sie dann anschließend verschlingen. Das Überleben des Dorfes ist nur durch die Ausrottung der Werwölfe gesichert. Hierzu beratschlagen sich die verbliebenen Mitspielerinnen und Mitspieler, wer von ihnen nun ein vermeintlicher Werwolf sei. Nach einer Abstimmung scheidet die Person mit den meisten Stimmen aus. Das Dorf gewinnt, wenn es alle Werwölfe eliminiert hat. Sollten die Werwölfe aber vorher die Bürgerinnen und Bürger allesamt als Mahlzeit eingenommen haben, so haben sie das Spiel für sich entschieden.
Nach einer kleinen Einführung und der Vorstellung der Rollen konnte das „Meucheln“ auch schon beginnen. In den folgenden drei Stunden wurde mit Hochdruck verdächtigt, angeklagt und verurteilt.
Im Mittelpunkt des Spiels „Werwolf“ steht die Diskussion zwischen den Mitspielenden. Überzeugende Argumente können schnell über Leben und Tod entscheiden. Daher ist eine gute Kommunikation - ganz gleich ob verbal oder nonverbal - der Schlüssel für eine spannende Spielrunde. Um einen gegenseitigen Austausch trotz der begrenzten Möglichkeiten digital umzusetzen, griffen wir auf verschiedene digitale Tools zurück. Dabei gewann die Chatfunktion enorm an Bedeutung.
Klar im Vorteil ist, wer bei diesem Spiel strategisches Denken und eine gute Kommunikationsfähigkeit mitbringt. Mimik, Gestik sowie die Stimme können als taktisches Instrument eingesetzt werden, um seine Mitspielerinnen und Mitspieler zu beeinflussen. Aber Vorsicht: Sie können auch die eigenen Absichten verraten. Ein perfektes Pokerface ist hier gefragt. Es gilt, das Verhalten der Beteiligten zu analysieren, Bluffende zu entlarven und die Werwölfe aufzudecken
Kurz vor 23 Uhr endete dann auch die zweite Runde des Abends mit einem Sieg der Werwölfe. Bereits nach dem Bettzipfel schielend, verabschiedete sich die Spielleitung herzlich von allen Teilnehmenden. Den Schülerinnen und Schülern hat dieser Abend viel Freude bereitet und es hat sich gezeigt, dass die Feinheiten der Kommunikation durchaus auch in der digitalen Welt funktionieren können. Der Wunsch nach einer zweiten Auflage von „Werwolf“ jedenfalls wurde mehrfach geäußert und liegt wohl nicht mehr in allzu weiter Ferne.
Von Maximilian Beyer // 11. Juni 2020
+++ Online-Seminar: Rhetorische Situationsanalyse +++
Warum springt Popcorn im Topf und woher kommt das typische „Pop“-Geräusch der Körner? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die Teilnehmenden der Präsentationsakademie schon in der Vorbereitung auf das erste Online-Seminar, das sich mit der Rhetorischen Situationsanalyse auseinandersetzte. Neben dem Text über Popcorn, um den es gegen Ende des Online-Seminars gehen sollte, standen den Teilnehmenden zur Vorbereitung auf die erste inhaltliche Veranstaltung noch weitere Materialien zur Verfügung – etwa ein Videotutorial sowie Arbeitsblätter. Diese bekamen die Schülerinnen und Schüler bereits im Vorfeld der Präsentationsakademie – ganz analog – in einem „Welcome Package“ zugeschickt. Außerdem haben sie die Möglichkeit, über eine eigens eingerichtete Plattform auf die Materialien zuzugreifen. Jeder Gruppe steht dort ein virtueller Lernraum zur Verfügung, in den die Teilnehmenden auch selbst Unterlagen hochladen können, miteinander chatten oder der jeweiligen Juniortrainerin oder dem Juniortrainer Fragen stellen können.
„Die Rhetorische Situationsanalyse bildet das Fundament einer gelungenen Präsentation“, betonte die Juniortrainerin der Gruppe Grün, Janina, gleich zu Beginn des Online-Seminars. Und das gilt sowohl für Präsentationen vor „echtem“ Publikum als auch im virtuellen Raum. Daher teilte sich die Gruppe daraufhin in drei Kleingruppen. Dort befassten sie sich mit verschiedenen Fragen, welche für die Vorbereitung einer Präsentation notwendig sind. So setzten sich die erste Gruppe mit dem „Virtuellen Raum“ auseinander, also etwa der Frage, wie der reale Raum, aus dem man präsentiert, die virtuelle Präsentation beeinflusst. Beim Thema der zweiten Gruppe, „Zuhörerinnen und Zuhörer“, diskutierten die Teilnehmenden beispielsweise, wie man es den Mitschülerinnen und Mitschülern leicht machen kann, der Präsentation zu folgen. Die dritte Gruppe beleuchtete den Aspekt der „Präsentierenden“, und sprach etwa darüber, wie eine gute Rednerin oder ein guter Redner während der Präsentation auftreten sollte. In allen Gruppen wurde eifrig diskutiert. Die Whiteboards, welche die Teilnehmenden beschrifteten, füllten sich schnell mit Inhalt. So war es für alle Schülerinnen und Schüler im Nachhinein leicht, die zentralen Aspekte der anderen Gruppen zu verstehen, als diese gemeinsam betrachtet wurden.
In der folgenden Übung kam dann das Popcorn ins Spiel. Die Schülerinnen und Schüler diskutierten in Kleingruppen, wie sie den Inhalt des Textes, und damit die eingangs erwähnten Fragen, verschiedenen Adressaten erklären könnten. Dabei wurde schnell offensichtlich, dass sich die Erklärung für ein Kindergartenkind stark von der für eine Lebensmittelchemikerin oder einen Lebensmittelchemiker unterscheiden muss. Die Teilnehmenden lernten so, wie wichtig die Adressatenorientierung für eine gelungene Präsentation ist.
Den Abschluss bildete eine Blitzlichtrunde, in der jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer kurz zusammenfasste, was für sie oder ihn heute besonders lehrreich war. So betonte ein Teilnehmer beispielsweise, dass er aus der Sitzung die Erkenntnis mitnimmt, wie wichtig es ist, den Raum, in dem man präsentiert, richtig einzurichten und stellte fest: „Ich bin froh, dass wir darüber gesprochen haben“. Am Abend hatten die Teilnehmenden der Präsentationsakademie noch die Möglichkeit bei einer virtuellen Runde „Werwolf“ den Tag ausklingen zu lassen – vielleicht ja auch mit einer Portion Popcorn.
Von Maximilian Beyer // 08. Juni 2020
+++ Planung und Konzeption +++
Die Coronavirus-Pandemie erfordert in vielen Bereichen, gewohnte Wege zu verlassen. Diese Erfahrung musste auch das Team von Jugend präsentiert machen, nachdem klar wurde, dass der Wettbewerb und die Präsentationsakademien nicht wie geplant stattfinden können. Davon wollten wir uns aber nicht unterkriegen lassen und so folgten auf die Entscheidung, beides dennoch fortzusetzen und durchzuführen, Wochen intensiver Planung und Vorbereitung, um das Konzept der Präsentationsakademien an den digitalen Raum anzupassen. Notwendig war dies etwa in der Frage, welcher zeitliche Rahmen für die Veranstaltung angesetzt werden soll. Diese streckten sich in den vergangenen Jahren jeweils über zweieinhalb Tage. Digital umgesetzt hätte das zu langen Zeiten vor dem Bildschirm geführt. Deswegen werden die Lerneinheiten, welche sich mit den Modulen von Jugend präsentiert für eine gelungene Präsentation befassen, über einen Zeitraum von zwei Wochen verteilt. Ergänzt werden die Einheiten durch ein vielseitiges Rahmenprogramm, um den Teilnehmenden auch außerhalb der Lerneinheiten die Chance zu bieten, sich zu vernetzen, Spaß zu haben und Freundschaften zu knüpfen.
Der Plan für die kommenden Wochen stand also. Mit einer Mischung aus Vorfreude und Anspannung erwartete das Jugend präsentiert-Team den Start dieser neuen Form der Präsentationsakademie. Dieser sollte dann auch Antworten auf die Fragen liefern, die im Vorfeld nicht zu beantworten waren: Hält das Internet bei allen? Wird jede und jeder alles sehen und hören können? Wie wird die Atmosphäre in den einzelnen Gruppen sein?
+++ Begrüßung der Teilnehmenden +++
Die Begrüßung der Teilnehmenden der ersten Präsentationsakademie fand aus dem eigens dafür eingerichteten „Studio Berlin“ statt. Dafür hatten sich per Videokonferenz etwas über 100 Personen – Teilnehmende, Juniortrainerinnen und Juniortrainer, das Jugend präsentiert-Team und ein paar Gäste – eingefunden. Noch vor dem Start wich ein Teil der Anspannung der Erleichterung. Alle Teilnehmenden konnten sich in die Videokonferenz einwählen, die eigens geschaltete Technik-Hotline blieb stumm. So konnte Projektleiter Christian Kleinert alle Teilnehmenden zum Erreichen der Präsentationsakademie beglückwünschen. Außerdem dankte er allen Projektbeteiligten - der Klaus Tschira Stiftung als Projektträger von Jugend präsentiert sowie Wissenschaft im Dialog und dem Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen. Auch Prof. Dr. Olaf Kramer, der Leiter der Forschungsstelle der Universität Tübingen, richtete ein paar Worte an die Teilnehmenden und hob besonders die Wichtigkeit der Kommunikation von Wissen in Zeiten wie diesen hervor. Schließlich durften die Teilnehmenden noch das Team von Jugend präsentiert sowie die Juniortrainerinnen und Juniortrainer kennenlernen und wurden über das Programm der kommenden zwei Wochen informiert.
+++ Kennenlernen in Kleingruppen +++
Nach der Begrüßung verteilten sich die 85 Teilnehmenden auf neun Kleingruppen, in denen sie in den nächsten zwei Wochen ihre Online-Seminare absolvieren werden. Eine davon ist die Gruppe Grün, die von Juniortrainerin Janina und Maximilian aus dem Jugend präsentiert-Team empfangen wurde. In dieser kleineren Runde konnte sich die Gruppe noch einmal genauer kennenlernen und die technischen Möglichkeiten ausprobieren, die für die Präsentationsakademie wichtig sind. Dem Kennenlernen und der Kommunikation in der Gruppe taten auch kleinere kurze Aussetzer des Tons keinen Abbruch. Neben dem Kennenlernen gab es in der Kleingruppe einen Programmpunkt, der schon auf das Ende der Präsentationsakademie hindeutet: Die Teilnehmenden diskutierten gemeinsam über das mögliche Wettbewerbsthema, für das sie schon vor Beginn der Präsentationsakademie ein paar Hinweise bekommen hatten. Und die erste Hausaufgabe gab es hier auch gleich mit, denn das Ergebnis der Diskussion soll kreativ dargestellt werden. Dazu möchten wir hier aber noch nicht mehr verraten. Und ob sie mit ihren Tipps richtig liegen, erfahren sie erst am Ende der Präsentationsakademie, wenn das Thema offiziell bekannt gegeben wird. Trotz der räumlichen Distanz herrschte innerhalb der Gruppe eine gute Atmosphäre. Am Schluss des Treffens betonten alle Teilnehmenden, dass sie sich sehr auf die kommenden zwei Wochen freuen.
Die Erfahrungen des ersten Tages mit wenigen technischen Problemen und einem umso besseren Austausch in den Gruppen lassen auch das Team von Jugend präsentiert mit deutlich mehr Vorfreude als Anspannung auf die anstehenden Termine der Präsentationsakademie und des Wettbewerbs blicken.
Fotos: © Jugend präsentiert
Maximilian Beyer
Projektbüro // Wissenschaft im Dialog Berlin
Jördis Michaelis
Projektbüro // Wissenschaft im Dialog Berlin