Perspektivwechsel beim Jugend präsentiert Bundesfinale 2021
Vor vier Jahren stand sie noch selbst auf der Bühne des Jugend präsentiert-Finales. Jetzt hat Sophia Jerko die Seiten gewechselt und unterstützt das Team von Jugend präsentiert im Rahmen ihres Freiwilligen Jahres bei Wissenschaft im Dialog. Bei der großen Finalshow 2021 war sie dabei und berichtet hier von ihren Eindrücken und dem ganz persönlichen Perspektivwechsel.
„3, 2, 1 - Herzlich Willkommen zum großen Finale von Jugend präsentiert!”, so startete am 19. September im Konzertsaal der Universität der Künste in Berlin die große Finalshow von Jugend präsentiert. Alle Scheinwerfer waren auf die 20 besten Präsentierenden des Wettbewerbs gerichtet, die für das große Finale nach Berlin gekommen waren.
Von über 4.500 Einreichungen schafften es 104 Schülerinnen und Schüler ins Finale. In der Vorrunde, die ein Wochenende zuvor digital stattfand, wurden die 20 besten Präsentationen ermittelt. Also hatten die Teilnehmenden in Berlin schon einen weiten und erfolgreichen Weg hinter sich, auf den sie sehr stolz sein können!
Ich konnte mich sehr gut in die Teilnehmenden hinein versetzen, denn 2017 nahm ich selbst am Finale teil. Doch nun nehme ich den Wettbewerb aus einer völlig neuen Perspektive wahr, denn seit Anfang September bin ich die neue Freiwillige bei Wissenschaft im Dialog und darf in meinem Freiwilligen Jahr Beteiligung Jugend präsentiert und andere Projekte unterstützen.
Nachdem der Wettbewerb 2020 und auch in diesem Jahr alle vorherigen Veranstaltungen nur über Videokonferenzen stattfinden konnten, war die Freude besonders groß, ein Finale unter den bestehenden Corona-Regeln in Präsenz erleben zu dürfen. Aber auch diejenigen, die nicht vor Ort dabei sein konnten, hatten dank eines Youtube-Livestreams die Möglichkeit, das Finale mitverfolgen zu können.
Im Konzertsaal angekommen, führte mich mein erster Weg direkt auf die Bühne. Große Symbole stellten das Thema des diesjährigen Wettbewerbs, „Verbindung”, dar. Ein Banner verkündete das 10-jährige Jubiläum von Jugend präsentiert und überall auf der Bühne verteilt befanden sich kleine Hocker, die mit den Namen der Teilnehmenden bedruckt waren. Natürlich konnte man auch viel orangene Farbe erkennen.
Danach traf ich im Loungebereich des Konzertsaals auf die diesjährigen Finalistinnen und Finalisten. Trotz der ausgelassenen Stimmung war die Aufregung der Teilnehmenden aus den Gesprächen herauszuhören: „Was sollen wir tun, wenn die Musik spielt?” oder „Wo werden wir sitzen?” waren Fragen, die die Gruppe beschäftigten.
Doch alle Sorgen waren unbegründet, denn kurz vor dem Start des Livestreams konnten alle Fragen geklärt werden. Auch das Moderationsduo aus Jana Forkel und Robert Meyer gaben den Teilnehmenden letzte Tipps, wie beispielsweise: „Denkt einfach, die Kameras wären nicht da”. Als sich schließlich alle Kameras an ihren Plätzen befanden, konnte das große Finale von Jugend präsentiert 2021 beginnen!
Los ging es mit großartiger Musik von Drima, die die ganze Finalshow mit ihrer Musik untermalten, und einer Begrüßung aller Zuschauenden vor Ort und im Livestream. Am großen Finaltag sollte es nicht nur darum gehen, Preise zu verleihen, sondern auch darum, 10 Jahre Jugend präsentiert zu feiern. Deshalb zeigten verschiedenste Personen aus dem Umfeld von Jugend präsentiert in einem Grußvideo, welche Stichworte sie mit dem Projekt in Verbindung bringen. Darunter waren beispielsweise „Teamwork”, „orange”, „Begeisterung” und „tolles Netzwerk” - Alles Dinge, die ich so nur unterschreiben kann.
Danach wurde endlich der erste Preis des Tages verliehen: der Publikumspreis! In der Woche vor der Finalshow wurden die Videos der 20 besten Präsentationen veröffentlicht, sodass alle Interessierten für ihre Lieblingspräsentation abstimmen konnten. Ein Balkendiagramm verriet das Ergebnis, auf das alle so gespannt warteten. Die Balken stiegen und stiegen bis schließlich einer alle anderen überragte. Charlotte Borst von der Internatsschule Schloss Hansenberg durfte sich mit der Präsentation „Neurococktail der Liebe – Gibt es den ultimativen Liebestrank?“ über den Publikumspreis freuen.
Dann berichtete Christian Kleinert, der Projektleiter von Jugend präsentiert, wie das Projekt vor 10 Jahren entstand und seitdem gewachsen ist: Vom Anruf der Klaus-Tschira-Stiftung, die eine Idee für ein neues Projekt hatte, über 45 Teilnehmende im ersten Wettbewerbsjahr bis hin zu über 5.000 Präsentierenden in Spitzenjahren - eine tolle Reise.
Die Plätze 4 bis 6 wurden anschließend von ehemaligen Teilnehmenden, die per Videokonferenz zugeschaltet waren, verkündet. Als erstes konnte sich Mila Hamra vom Helene-Lange-Gymnasium Hamburg über einen der Plätze 4 bis 6 freuen. Danach folgten Anna-Lena Berrocal-Hofer von der Deutschen Schule Barcelona und Charlotte Borst von der Internatsschule Schloss Hansenberg, für die es nach dem Publikumspreis der zweite Preis des Tages war.
Der große Moment rückte immer näher, denn nun blieben natürlich nur noch die Plätze 1, 2 und 3 übrig. Über den dritten Platz durfte sich Lara Reimesch von der Gewerblichen Schule Crailsheim mit „Warum leuchten Glühwürmchen?“ freuen. Max Spannagel von der Internatsschule Schloss Hansenberg belegte mit dem Thema „Quantencomputer – Zukunftstechnologie oder bald Alltag?“ den zweiten Platz des Wettbewerbs.
Doch der erste Platz wurde nicht sofort verraten. Die Blicke wendeten sich noch einmal zu den per Videokonferenz zugeschalteten Personen. Nun berichteten einige Lehrerinnen und Lehrer von ihren Erfahrungen im Schulalltag mit Jugend präsentiert, denn sie wurden als Jugend präsentiert-Schule ausgezeichnet, von denen es mittlerweile insgesamt 73 gibt.
Nach diesem kurzen Exkurs verriet mir ein Blick auf die Uhr, dass es Punkt 13 Uhr war. Die Finalshow steuerte auf ihren Höhepunkt zu und endlich stand die große Entscheidung an: Wer gewinnt Jugend präsentiert 2021? Prof. Dr. Olaf Kramer öffnete den Umschlag in seinen Händen. Wir erfuhren, worauf wir den ganzen Vormittag gewartet hatten: Alina Falckenhain vom Gymnasium Kronshagen gewann mit ihrer Präsentation unter dem Titel „Welche Verbindung hat ein F1-Auto mit seinem Untergrund?“ den Wettbewerb Jugend präsentiert 2021!
Die Überraschung über den ersten Platz war ihr wie ins Gesicht geschrieben. „Ein unbeschreibliches Gefühl”, sagte Alina im Gespräch. Für sie sei aber nicht der Sieg das Highlight gewesen, sondern die zwei Tage in Berlin und die Begegnungen mit den Menschen hinter den Präsentationen.
Mich hat dieses Finale, auch wenn es durch die Corona-Beschränkungen nicht im gewohnten Rahmen stattfand, an mein damaliges Finale 2017 erinnert. Es ist immer wieder schön, die Jugend präsentiert-Atmosphäre, die man gar nicht in Worte fassen kann, sondern einfach selbst erfahren muss, mitzuerleben. Ich, und ich glaube, da kann ich für das gesamte Team sprechen, würde mich freuen, wenn der Wettbewerb im nächsten Jahr wieder öfters außerhalb von Videokonferenzen stattfindet. Dieses Finale hat jedenfalls die Vorfreude darauf in mir geweckt.
Foto © Gerhard Kopatz für Jugend präsentiert